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Den frühen Fleetwood Mac wurde u. a. zum Vorwurf gemacht, dass sie schwarzen Blues allzu einfach kopiert hätten, ohne ihm eine eigenständige Note zu verleihen. Bitte, wenn's beliebt. Ich sehe das so, dass es kaum eine andere - und nun gar europäische - weiße Band geschafft hat, so originär bluesig zu klingen. Einige der Stücke erzeugen die Magie, wie sie vielleicht nur Blues erzeugen kann. Wie in dem Film "Crossroads" gesagt wird, handelt Blues immer von der Frau, die dich verlassen hat.
"The Big Boat is at the landing and my Baby ist stepping on board." Die Zeile ist Programm.
Neben einer Reihe von diesen langsamen, tieftraurigen reinen Bluesern enthält das Doppelalbum aber auch gnadenlos abrockende Stücke wie den Klassiker "Shake your moneymaker" und den kleineren Bruder "Evening Boogie". Dazu kommen noch "Black magic woman", das versponnene "Albatross", das hochgradig melancholische "Man of the world" und das recht kurze, aber sehr feine Instrumental "Jigsaw puzzle blues" des auch viel zu unterschätzten Danny Kirwan.
Auch wenn Fleetwood Mac in den späteren Jahren in anderer Besetzung ganz hervorragende Popmusik abgeliefert haben - an die emotionale Intensität der frühen Jahre mit Peter Green und Danny Kirwan sind sie nicht mehr heran gekommen. Sollte sich jemand für die frühe Phase dieser fantastischen Gruppe interessieren, gibt es neben dem Überalbum "Then play on" kaum etwas besseres als diesen Sampler.